Kinder unter drei

Viele Eltern von Kindern unter drei Jahren stellen sich die Frage, ob eine Betreuung für ihr Kind bereits sinnvoll und notwendig ist. In Schleswig-Holstein ist die Betreuung für die Jüngsten anders als in anderen Bundesländern noch Neuland. Das Bild von Kindern unter drei Jahren hat sich in letzten Jahren aus pädagogisches Sicht sehr verändert. Hatte man jahrelang den Eindruck, dass die Kinder nur im familären Bereich gut untergebracht sind, entdeckt man heute neue Seiten an den Kindern. Ihre Kompetenz und ihre Fähigkeit sich selbst zu bilden wird in den Vordergrund gestellt. 

 

In den Vermittlungsfragen hören wir oft folgende Fragen heraus:

 

  • Darf ich mein Kind bereits so früh außerhalb der Familie betreuen lassen?
  • Welche Betreuungsform ist für uns als Familie die Richtige?
  • Wie wird mein Kind die Betreuung durch andere Menschen verkraften?
  • Kann mein Kind in einer kleinen Gruppe mit anderen Kindern bestehen?

 

Die Antworten auf diese Fragen sind sicherlich immer vor dem Hintergrund ihres eigenen Kindes zu sehen. Grundsätzlich kann man allerdings sagen, dass Kinder unter drei Jahren in der Lage sind, sich durch andere Bezugspersonen als ihre Eltern betreuen zu lassen. Die Kinder profitieren von der Betreuung durch eine Tagesmutter / einen Tagesvater oder der Krippe und vom Kontakt mit anderen Kindern.

 

Wichtig ist die Gestaltung der Eingewöhnungszeit in das neue Bezugsfeld. Kinder brauchen eine vertraute Umwelt, in der sie sich wohlfühlen. Sie brauchen Menschen, zu denen Sie Vertrauen haben. Sie bringen aber von sich aus auch viel Neugier auf andere Menschen mit. Sie sind fasziniert davon, wenn jemand anders mit ihnen spielt als ihre Eltern und in der Lage Neues zu entdecken.  Der Übergang in eine andere Umwelt gelingt, wenn sich alle ausreichend Zeit nehmen und den Bedürfnissen des Kindes folgen.

 

Die Kindertagespflege hat für die Kinder unter drei den großen Vorteil, dass das Kind sich auf eine feste Betreuungsperson einstellen kann. Die Tagesmutter / der Tagesvater ist für das Kind da, übernimmt ähnlich wie die Mutter alle wichtige Versorgungsaspekte. Das Kind hat durch den familären Charakter eine überschaubare Umwelt in einem familienähnlichen Umfeld.

 

Soziale Kontakte mit anderen Kindern stärken Kinder in ihrer Entwicklung. Auch wenn es in den ersten Lebensjahren noch nicht schwerpunktmäßig um das Miteinanderspielen geht, erleben die Kinder mit den Gleichaltrigen viel Gemeinsamkeit. Sie erhalten Anregungen von den anderen, spüren, dass sie zu einer Gruppe gehören, in der ihre Bedürfnisse z. B. nach singen, toben und freier Bewegung im Mittelpunkt stehen.